Die Buddenbrooks von Thomas Mann

Empfehlung von Renate Natterer

„In diesem Jahr, in dem vielerorts an Thomas Mann erinnert wird, habe ich „Die Buddenbrooks“ ein weiteres Mal zur Hand genommen. Es ist ein Werk, das mich seit Jahrzehnten begleitet, und bei jeder Lektüre anders spricht. Was diesen Roman so besonders macht, ist seine sprachliche Klarheit und gleichzeitig seine Tiefe. Mann erzählt nicht einfach vom Niedergang einer Kaufmannsfamilie – er seziert mit feiner Beobachtungsgabe eine ganze Gesellschaftsschicht, ihre Ideale, ihre Zerbrechlichkeit. Mir imponiert nach wie vor, mit welcher Reife und Präzision der damals noch sehr junge Autor das Vergehen von Werten, den Druck familiärer Erwartungen und die stille Kraft des Einzelnen beschreibt. Besonders die Figur des Hanno berührt mich immer wieder – sein stilles Ringen zwischen Pflicht und Neigung ist zeitlos. Mein Fazit: Ein Jahrhundertroman, der mehr ist als nur ein Klassiker: Er ist ein Spiegel unserer eigenen Fragen nach Sinn, Herkunft und Haltung. Wer sich die Zeit nimmt, wird reich belohnt.“

Vom Buchrücken: Thomas Manns Jahrhundertroman – »Ich glaubte … ich glaubte … es käme nichts mehr…« Was Hanno Buddenbrook da so legendär stammelt, passiert wirklich: Mit dem Jüngsten endet der Stammbaum der Lübecker Kaufmannsfamilie. Und mit ihm geht eine ganze Epoche unter. Der wunderbare Witz an diesem Untergang ist aber, dass genau damit die Weltkarriere des jungen Thomas Mann beginnt und er ausgerechnet für die »Buddenbrooks« den Nobelpreis für Literatur verliehen bekommt. Seit seinem ersten Erscheinen hat Thomas Manns Meisterwerk voller Weisheit und Humor nichts an Charme und Aktualität eingebüßt.

ISBN: 978-3-596-29431-2

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