Empfehlung von Renate Natterer
„Trude Teige erzählt in diesem Roman erneut eine bewegende Geschichte, die zwischen den Kriegsjahren 1944 in Norwegen und der Gegenwart wechselt. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen – Birgit, die Krankenschwester im Widerstand, Nadia, eine junge Ukrainerin in Zwangsarbeit, und Tekla, die als „Deutschenmädchen“ zwischen Liebe und Schuld steht. Ihre Schicksale verweben sich zu einem eindrucksvollen Bild von Mut, Leid und Freundschaft. Besonders berührt haben mich die Szenen aus Nadias Sicht, die sehr eindringlich das Schicksal vieler junger Frauen im Krieg spiegeln. Teige schreibt klar, atmosphärisch und zugleich schonungslos, ohne je ins Übertriebene zu verfallen. Die Landschaftsbeschreibungen lassen Norwegens Küsten lebendig werden, und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart zeigt, wie stark alte Geheimnisse bis heute nachwirken können. „Wir sehen uns wieder am Meer“ ist keine leichte Lektüre, aber ein zutiefst bewegender Roman über Solidarität und Hoffnung in dunklen Zeiten. Wer historische Romane mit starken Frauenfiguren liebt, wird dieses Buch kaum aus der Hand legen.“
Vom Buchrücken: 2024: Juni Bjerke erhält einen Anruf. Erst jetzt erfährt sie vom Schicksal der geliebten Freundinnen ihrer Großmutter Tekla. 1944: Norwegen ist von den Deutschen besetzt. Die junge Krankenschwester Birgit begegnet der 16-jährigen Nadia, die aus der Ukraine zur Zwangsarbeit in der Fischfabrik verschleppt wurde. Als Birgit sich dem Widerstand anschließt und Nadia einen Kollaborateur trifft, geraten sie in höchste Gefahr. Ihre Geheimnisse teilen sie nur mit dem ‚Deutschenmädchen‘ Tekla. Weit über den Krieg hinaus müssen die Freundinnen Entscheidungen fällen, die noch das Leben ihrer Kinder und Enkel prägen werden.
ISBN: 978-3-7587-0008-8