Empfehlung von Anna Zehetmeier
„Mechtild Borrmann erzählt in „Lebensbande“ die Geschichte dreier Frauen, die in einer Zeit voller Gewalt und Willkür unerschütterlich füreinander da sind. Was mich an diesem Roman besonders bewegt hat, ist die Art, wie Freundschaft hier zum Rettungsanker wird – nicht laut und heroisch, sondern still, beharrlich und voller Menschlichkeit. Nora ist für mich die Figur, die am meisten nachhallt. Mit ihrer Empathie und ihrem Mut verkörpert sie Menschlichkeit in einer Welt, die von Kälte bestimmt ist. Ihre Entscheidung, Lene und deren Sohn Leo zu schützen, obwohl das ihr eigenes Leben in Gefahr bringt, hat mich sehr beeindruckt. Leo, der wegen seiner Behinderung ausgegrenzt und bedroht wird, steht sinnbildlich für all die Menschen, die im System keinen Platz haben sollten – und gerade deshalb ist seine Rettung einer der stärksten Momente der Geschichte. Erschütternd fand ich auch die Passagen, in denen die Frauen in das sowjetische Lager verschleppt werden. Die Härte dieser Zeit wird spürbar, und dennoch gelingt es Borrmann, die Hoffnung, die gegenseitige Unterstützung und die innere Stärke der drei spürbar zu machen.“
Vom Buchrücken: Lene, Nora und Lieselotte – drei Frauen deren Schicksalsfäden vom 2. Weltkrieg bis zum Mauerfall miteinander verbunden sind. Obwohl sie sich in einer Zeit der Angst und des Terrors als Fremde begegnen, werden sie zu Freundinnen, die einander Halt geben und große Risiken auf sich nehmen. Krankenschwester Nora tut alles, um Lene zu helfen, das Leben ihres kleinen Sohnes Leo zu retten, der wegen eines leichten Handicaps gilt Leo als »Reichsausschusskind« gilt. 1942 lernt Nora Lieselotte in Danzig kennen und wird mit ihr zusammen in einen russischen Gulag verschleppt. Als Adenauer sechs Jahre später beginnt, die deutschen Strafgefangenen zurückzukaufen, treffen die Frauen eine dramatische Entscheidung.
ISBN: 978-3-426-28220-5

