Empfehlung von Anna Zehetmeier
„“Wir Ostpreußen“ von Jochen Buchsteiner hat mich sehr berührt, weil die Schicksale der Menschen in Ostpreußen direkt meine Familiengeschichte widerspiegeln. Meine Großeltern mussten als Kinder fliehen – meine Großmutter quasi erst in letzter Minute aus Königsberg. Beim Lesen fühlte ich mich oft an ihre Erzählungen erinnert. Buchsteiner schildert, auf Grundlage der Aufzeichnungen seiner Großmutter, die dramatische Flucht über das vereiste Haff, die Gefahr, den Mut und die Entschlossenheit der Menschen auf dieser Reise. Gleichzeitig verbindet er diese persönlichen Geschichten mit historischen Hintergründen, kulturellen Einblicken und Reflexionen über eine untergegangene Welt. Für mich ist das Buch nicht nur eine bewegende Erinnerung an meine eigene Familie, sondern auch eine eindrückliche Darstellung der Kraft, des Zusammenhalts und der Hoffnung von den Menschen, die ihre Heimat verloren haben.“
Vom Buchrücken: Es war der 26. Januar 1945. Der Krieg in Europa sollte noch mehr als drei Monate toben, aber für die Frau, die später meine Großmutter wurde, ging schon jetzt die alte Welt zu Ende. Sie wollte nicht warten, bis die russischen Soldaten, die durch Verwüstungen deutscher Soldaten und SS-Männer rachsüchtig gestimmt waren, in die Heimat einmarschierten und die Herrschaft übernahmen. Nur vier Kilometer entfernt, hinter der Kreisstadt Friedland, donnerte schon die russische Artillerie.
ISBN: 978-3-423-28470-7