Als die Welt zerbrach von John Boyne

Empfehlung von Katharina von Glasenapp:

„Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne war vielleicht eines der berührendsten Bücher unserer Zeit gewesen, weil es die bekannt grausigen Bilder der Konzentrationslager aus der Sicht eines Kindes mit einer gewissen und erstaunlichen Leichtigkeit erzählt hatte. Mit traurigem Ende freilich, denn der Sohn des Lagerkommandanten, der sich mit einem gleichaltrigen Gefangenen angefreundet hatte, war im Lager „verschwunden“. Vor zwei Jahren erschien mit „Als die Welt zerbrach“ sozusagen die Fortsetzung des ersten Buchs, denn es erzählt die Geschichte der drei Jahre älteren Schwester Gretel, die sich im hohen Alter von über 90 Jahren ihrer Vergangenheit stellen muss. Rückblenden wechseln sich in dichter Folge ab mit Szenen aus der Gegenwart, denn durch die Bekanntschaft mit einer jungen Familie wird Gretel mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert…Der 1971 geborene irische Schriftsteller John Boyne macht Geschichte mit seinen hervorragend recherchierten Romanen lebendig, er zeichnet die Portraits seiner Figuren mit liebevollem und empathischem Blick. „Als die Welt zerbrach“ kreist um die großen Themen (Mit-)Schuld und Verdrängung, Naivität und Blindheit und zieht wieder tief hinein ins Geschehen. Wer den Film „A zone of interest“ gesehen hat, findet in diesem Buch die perfekte Ergänzung.“

ISBN: 978-3-492-32061-0

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