Die Briefeschreiberin von Virginia Evans

Empfohlen von Margret Engst

„Ich liebe Brief- und Tagebuchromane! Und dieser hier ist wirklich wundervoll.
Die 73jährige Sybil van Antwerp blickt auf ein interessantes und erfülltes Leben zurück und hat auch noch viel vor. Jeden Tag schreibt sie einen Brief und bekommt auch Antwortbriefe. Und aus diesen Briefen setzten sich die einzelnen Erzählstränge zusammen. Voll geistreichem 
Humor und etwas ruppiger Herzlichekit berichtet sie von Schicksalsschlägen und Glücksmomenten, von Liebe und Triumph. Und ganz langsam enthüllt sich das große Geheimnis ihres Lebens. Ein ebenso bewegenderder wie tiefgründiger Briefroman mit einer etwas kratzbürstigen Heldin und großen Themen. Spannend, anrührend, schön: Ich habe den Roman verschlungen.“

Vom Buchrücken: Fast jeden Morgen setzt sich Sybil von Antwerp – 73, Juristin im Ruhestand, stachelige Schale und doch viel Herzenswärme – an ihren Schreibtisch, greift zu Füller und Papier und schreibt Briefe. An Freunde und Verwandte, an Schriftsteller und Service-Mitarbeiter, an jeden, dem sie etwas zu sagen hat. Witzig und weise nimmt uns Sybil dabei mit auf ihre bewegende Lebensreise, erzählt von Glücksmomenten und Schicksalsschlägen, von Verlust und Liebe und vom Abenteuer des Älterwerdens. Und muss sich schließlich dem einen großen Geheimnis stellen, das sie für immer geprägt hat…

ISBN: 978-3-442-31784-4

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6 aus 49 von Jacqueline Kornmüller

Empfohlen von Anna Zehetmeier

„“6 aus 49″ von Jacqueline Kornmüller hat mich sehr beeindruckt. Im Mittelpunkt steht das Leben von Lina, der Großmutter der Autorin. Man spürt beim Lesen, wie eng Jacqueline Kornmüller mit ihrer Geschichte verbunden ist und wie viel Respekt und Liebe in dieser Erzählung steckt. Lina wächst in bescheidenen Verhältnissen auf, arbeitet sich mit viel Kraft und Durchhaltevermögen durchs Leben und glaubt dabei immer fest an das Glück. Dieser Glaube findet seinen stärksten Ausdruck im Lottospiel, das sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht und schließlich in einem Sechser gipfelt. Dieser Moment bekommt im Buch einen besonderen Glanz, weil er nicht nur Zufall, sondern auch Symbol für Linas unerschütterliche Hoffnung ist. Und trotzdem nicht ihr Leben auf den Kopf stellt. Für mich war das eine sehr bewegende, aber auch ermutigende Lektüre. Absolute Empfehlung.“

Vom Buchrücken: Jacqueline Kornmüller verwandelt die Erinnerung an ihre Großmutter in Literatur. Sie erzählt die Geschichte einer starken, unbeugsamen Frau, die das Glück selbst in die Hand nimmt und einfach nicht mehr loslässt.

ISBN: 978-3-86971-315-1

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Biarritz von Andrea Sawatzki

Empfehlung von Katharina von Glasenapp

„Ehrlich gesagt tue ich mir schwer damit, mir Gesichter und Namen von Schauspielerinnen und Schauspielern zu merken. Aber Andrea Sawatzki, die Schauspielerin mit der so wandlungsfähigen Stimme und den roten Haaren ist selbst mir ein Begriff und so war ich neugierig auf ihr Buch. Hatte sie in „Brunnenstraße“ die schwierige Beziehung zu ihrem Vater thematisiert, den sie, selbst noch ein Kind, in seiner Alzheimererkrankung begleiten musste, so schreibt sie jetzt über die Mutter: „Biarritz“ – es ist ein Sehnsuchtsort für die beiden Frauen, belegt mit schönen Erinnerungen an gemeinsame Urlaube – ist der Versuch, zu verstehen, Verletzungen aufzulösen, zu versöhnen. Denn auch die Beziehung zur Mutter war schwierig, zunehmend dement lebt sie in einem Pflegeheim. Hilfe bekommt die Erzählerin durch eine alte Freundin der Mutter, auch deren Beziehung hat einen Riss. Bei aller Komplexität der Themen, mit denen sich sicher viele Leserinnen identifizieren können, erzeugt Andrea Sawatzki in ihrem Buch große Sogkraft und Dichte.“

Vom Buchrücken: Als Kind liebte Hanna ihre Mutter. Noch heute bewundert sie sie dafür, in den Sechzigerjahren als alleinstehende Frau ihr Leben gemeistert zu haben. Inzwischen ist viel geschehen, und es gibt eine Menge Dinge, die Hanna ihrer Mutter nicht verzeihen kann. Bei ihren sonntäglichen Besuchen im Heim wird ihr nun eines immer klarer: Sie muss Frieden machen. Für sich und ihre Mutter. Einen Ausweg finden aus der beidseitigen Schuld und dem Bedürfnis nach Liebe. Ist Biarritz die Lösung?

ISBN: 978-3-492-07266-3

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Ja, nein, vielleicht. von Doris Knecht

Empfohlen von Ingrid Kapahnke

„Ja, nein, vielleicht Ein Zahn wackelt, das Alter kündigt sich auf eine nicht gerade subtile Art und Weise an. Eigentlich findet sie das Leben als Single auf dem Land perfekt, wäre nicht der eigene körperliche Verfall und die verstärkte Anhäufung an Mängeln an ihrem Häuschen zu erkennen. Sowohl in ihrer Familie als auch im Freundeskreis gibt es Veränderungen, nur sie liebt die Beständigkeit und ihre Unabhängigkeit… bis Friedrich, die Liebe ihrer Jugend ihr über den Weg läuft. Ich liebe den humorvollen, schnörkellosen Stil von Doris Knecht, wie sie ihre Romanfiguren durch den Alltag begleitet und den Leser mit der Normalität des Lebens fesselt.“

Vom Buchrücken: »Die Frage ist sowieso, ob ich mich nicht schon wieder in etwas hineinillusioniere.« Eigentlich wollte sie nie mehr auf die Nachricht eines Mannes warten. Sie wollte ihre hart erarbeitete Ruhe genießen, nach allem, was sie in ihrem Leben als Frau durchgestanden hatte. Doch dann trifft sie im Supermarkt Friedrich wieder und sofort ist die alte Frage da: Ja, nein, vielleicht?

ISBN: 978-3-446-28288-9

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Das Beste sind die Augen von Monika Kim

Empfohlen von Laura Dzemila

„Ein skurriler und vor allem aufwühlender Roman, der zum Nachdenken anregt. Das Geschehen beginnt gemächlich, aber einmal in Fahrt nimmt es rasant an Spannung zu. Dieser Roman ist nichts für schwache Nerven, da er Horror Elemente enthält, um genau zu sein, Body-Horror Elemente, die sehr bildlich und detailliert beschrieben werden. Trotz allem stehen aber die Konflikte, denen Ji-won täglich ausgesetzt ist, im Vordergrund, was dieses Buch auch zu einem sehr gesellschaftskritischen macht. Auch wichtige Themen wie Feminismus und Rassismus finden hier ihren Platz. Die Charaktere sind alle auf ihre eigene Art und Weise speziell und alles andere als gewöhnlich. Ji-won als Hauptcharakter ist nicht perfekt und entwickelt sich im Laufe des Geschehens auf eine unvorhersehbare Art weiter. Ein spannender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.“

Vom Buchrücken: Nach der Trennung ihrer Eltern gerät Jiwons Leben ins Chaos – und der neue, selbstgefällige weiße Freund ihrer Mutter macht alles nur schlimmer, indem er sie und ihre Schwester fetischisiert und ihre Kultur verhöhnt. Jiwons Gedanken werden immer radikaler. Wie weit wird sie gehen, um ihre Familie zu retten?

ISBN: 978-3-462-00998-9

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Asa von Zoran Drvenkar

Empfohlen von Ellen Netzer

„Asa ist ein gewaltiger Roman voller Liebe, Tragik, Gewalt und Freundschaft, ein atemberaubender Racheroman, rasant und mit ungeheurer Wucht erzählt. Bei ihrem Kampf findet Asa loyale verbündete, erfährt niederträchtigen Verrat und trifft auf mächtige Gegner. Sehr fesselnd und spannend erzählt.“

Vom Buchrücken: Jeder Jäger sollte damit rechnen, dass sich die Beute gegen ihn wendet. Sechs Jahre hatte man sie wegsperren können, aber nun ist die Zeit der Rache gekommen. Asa macht sich auf den Weg, um eine Tradition zu zerstören, die das Leben einer Gemeinschaft seit hundert Jahren beherrscht und zum Tod unzähliger Unschuldiger geführt hat. 
Und bald wird sie ihrem größten Feind gegenüberstehen – ihrer eigenen Familie.

ISBN: 978-3-518-47511-9

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Wir sehen uns wieder am Meer von Trude Teige

Empfehlung von Renate Natterer

„Trude Teige erzählt in diesem Roman erneut eine bewegende Geschichte, die zwischen den Kriegsjahren 1944 in Norwegen und der Gegenwart wechselt. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen – Birgit, die Krankenschwester im Widerstand, Nadia, eine junge Ukrainerin in Zwangsarbeit, und Tekla, die als „Deutschenmädchen“ zwischen Liebe und Schuld steht. Ihre Schicksale verweben sich zu einem eindrucksvollen Bild von Mut, Leid und Freundschaft. Besonders berührt haben mich die Szenen aus Nadias Sicht, die sehr eindringlich das Schicksal vieler junger Frauen im Krieg spiegeln. Teige schreibt klar, atmosphärisch und zugleich schonungslos, ohne je ins Übertriebene zu verfallen. Die Landschaftsbeschreibungen lassen Norwegens Küsten lebendig werden, und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart zeigt, wie stark alte Geheimnisse bis heute nachwirken können. „Wir sehen uns wieder am Meer“ ist keine leichte Lektüre, aber ein zutiefst bewegender Roman über Solidarität und Hoffnung in dunklen Zeiten. Wer historische Romane mit starken Frauenfiguren liebt, wird dieses Buch kaum aus der Hand legen.“

Vom Buchrücken: 2024: Juni Bjerke erhält einen Anruf. Erst jetzt erfährt sie vom Schicksal der geliebten Freundinnen ihrer Großmutter Tekla. 1944: Norwegen ist von den Deutschen besetzt. Die junge Krankenschwester Birgit begegnet der 16-jährigen Nadia, die aus der Ukraine zur Zwangsarbeit in der Fischfabrik verschleppt wurde. Als Birgit sich dem Widerstand anschließt und Nadia einen Kollaborateur trifft, geraten sie in höchste Gefahr. Ihre Geheimnisse teilen sie nur mit dem ‚Deutschenmädchen‘ Tekla. Weit über den Krieg hinaus müssen die Freundinnen Entscheidungen fällen, die noch das Leben ihrer Kinder und Enkel prägen werden.

ISBN: 978-3-7587-0008-8

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Bittersüße Träume – die Geschichte der Familie Campari von Silvia Cinelli

Empfohlen von Barbara Stampfel

„Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte der Familie Campari, die den bekannten Bitterlikör herstellt. Im Herbst 1882 stirbt das Familienoberhaupt Gaspare Campari. Er hinterlässt Ehefrau, zwei Töchter und drei Söhne. Der mittlere Sohn Davide tritt in seine Fußstapfen, geht in die Lehre und übernimmt die Firma, die unter seiner Führung weiter wächst und 1904 in ein größeres Werk umzieht. Ein spannender Roman, bei dem ich nicht aufhören konnte zu lesen, da ich wissen wollte wie es weitergeht.“

Zusatztext: Mailand 1882: Als Gaspare Campari, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs, völlig unerwartet stirbt, übernimmt seine Frau Letizia erfolgreich die Leitung des Unternehmens und des berühmten Künstler-Cafés in der Galleria Vittorio Emanuele. Wenige Jahre später schickt die mutige Witwe ihren Sohn Davide nach Bordeaux, wo er bei einem Likörhersteller in die Lehre gehen soll. Anstatt sich seiner Ausbildung zu widmen, lässt sich der junge Heißsporn jedoch lieber zu einer Reise nach Paris überreden, wo er sich Hals über Kopf in die Soubrette Leda verliebt. Nach einem Jahr Bohème-Leben kehrt Davide schweren Herzens nach Mailand zurück. Fortan möchte er sich ganz auf seine Familie und die Leitung der Likörfabrik konzentrieren. Doch dann steht Leda vor seiner Tür – mit der Bitte, ihr in einer schrecklichen Lage zu helfen…

ISBN: 978-3-442-49612-9

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Die Lotsin von Mathijs Deen

Empfehlung von Anna Zehetmeier

„Die Lotsin“ von Mathijs Deen hat mich sofort angesprochen, nicht zuletzt, weil ich den Autor bei einer Buchvorstellung erlebt habe – ein sehr charismatischer und beeindruckender Mann. Die Geschichte dreht sich um die Glaziologin Iona Grimstedt, die auf einem Forschungsschiff von Grönland nach Kiel verschwindet. Besonders spannend fand ich, wie Mathijs Deen das Leben und Arbeiten an Bord des Schiffes lebendig und detailreich darstellt und die Figuren so vielschichtig zeichnet, sich dabei aber nie zu sehr in Details verliert. Der Kriminalfall ist clever aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, ohne je übertrieben zu wirken. Für mich steckt in „Die Lotsin“ nicht nur Spannung, sondern auch viel psychologische Tiefe und Atmosphäre – ein Krimi, der nachhallt und lange im Kopf bleibt. Ich werde die anderen Teile definitiv noch lesen.“

Vom Buchrücken: Als das US-Forschungsschiff RV Anthropocene vor der Elbmündung einen Notruf an die deutsche Küstenwache sendet, ist es zu spät: Die an Bord seit Stunden vermisste Klimaforscherin Iona Tauber bleibt trotz groß angelegter Suche in der kalten Nordsee verschwunden. Bei der Befragung der Besatzung kommt es zu Ungereimtheiten. Warum hat die ambitionierte Glaziologin nach ihrer verfrühten Abreise aus Grönland ihre Kabine kaum verlassen? Und weshalb setzte die Anthropocene den Notruf nicht deutlich früher ab? Bald schon ist klar: Dies ist ein neuer Fall für den „Holländer“ Liewe Cupido.

ISBN: 978-3-86648-739-0

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Die Kammer von Will Dean

Empfohlen von Laura Dzemila

„Ein sehr sachlicher, aber trotzdem überaus spannender Thriller. Das Setting wird sehr bildlich beschrieben, sodass man sich perfekt in die kleine, enge Kammer einfühlen kann. Immer wieder wurde die Enge thematisiert, was der Stimmung einen klaustrophobischen Touch gegeben hat. Dazu kommt der erste, mysteriöse Tod, der zu Misstrauen führt, welches sich durch weitere plötzliche Geschehnisse steigert. Die Spannung in diesem Thriller liegt definitiv in der bedrückenden Atmosphäre, dadurch, dass wortwörtlich die Luft zum Atmen fehlt. Die Charaktere befinden sich in einer gefährlichen, zunächst unerklärlichen Situation, aus der es auch durch die gegebenen Druckverhältnisse kein schnelles Entkommen gibt. Und so spitzen sich sowohl die Anspannung als auch die Frustration immer weiter zu.“

Vom Buchrücken: Irgendwo in der Nordsee: Eine Gruppe von Tauchern – fünf Männer und eine Frau – müssen vor ihrem Einsatz bei einer Ölpipeline zum Druckausgleich mehrere Tage in einer eisernen Kammer verbringen. Für die Profis eine vermeintliche Routine – bis es in der Kammer plötzlich einen ersten Todesfall gibt, dem weitere folgen. Die verbleibenden Tage werden für die weiter schwindende Zahl an Überlebenden zu einem nervenzerfetzenden Albtraum, aus dem es kein Entkommen gibt. Denn das Öffnen der Tür würde für alle Insassen den Tod bedeuten. Höllisch spannend und mit einem dunklen Twist: Dieser phänomenale Thriller ist ebenso unvorhersehbar wie unentrinnbar.

ISBN: 978-3-455-01924-7

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